US-Americans are friendly, happy, interested – all the time. That may be okay at first sight, being traits that indicate the positive state of a person, even of a whole society. At first I was delighted to see the openness and friendliness with which people interacted. But as the days passed, all the standing ovations, the constant use of superlatives and the omnipresent grinning faces became a bit odd to me. I don’t want to generalize: I observed with joy a few fellows questioning, criticizing and not being afraid to talk about what displeased them. Probably the most inspiring moments I experienced at the renowned Stanford University in California during the introductory week of my Global Citizen Year.
Those observations seemed a little symptomatic for the problems the world is being occupied with at this very moment: Exoduses from countless countries, climate change and an increasingly widening gap between rich and poor. They are constantly discussed in today’s digitized information society, but we aren’t much further in solving those problems than a couple of years ago. We can make inspiring speeches and clap so often as we want, but it won’t change the pressing problems of our time.
Therefore, this blog serves as a counterpart to the ex friendliness of some US-Americans. My experience in India is going to be far from perfect and so will my blog. Instead, it will give an insight into the doubts and fears I will experience during this year. At the same time, I don’t want to put my own person too much into the spotlight. I want to focus on my new community, understand its joys and problems. I want to find out what doesn’t work – be it in the community, city or country. Pune, a city of three million in the Indian state of Maharashtra, will be my teacher for the next seven months. Or more precisely: my host family, Teach for India or the students I will teach. They all will bring me a little closer to the soul of their society and I am curious to see what teacher the next seven months will be to me.
US-Amerikaner sind freundlich, glücklich, interessiert – und das ständig. Das mag in Ordnung sein, sind es doch eigentlich Charakterzüge, die auf den positiven Zustand einer Person, gar einer ganzen Gesellschaft hinweisen. So war ich zuerst erfreut über die Offenheit und Freundlichkeit, mit der wir uns alle begegneten. Doch mit den Tagen wurden mir all die Standing Ovations, die zahlreich verwendeten Superlativen und das konstante Grinsen aller Gesichter etwas unheimlich. Ich möchte nicht generalisieren: Mit Freude sah ich wie einige wenige Dinge in Frage stellten, kritisierten, sich nicht davor scheuten anzusprechen was missfiel – es waren wohl die inspirierendsten Momente, die ich an der renommierten Stanford University in Kalifornien während der Einführungswoche für mein Global Citizen Year erlebte.
Diese scheint mir fast ein bisschen symptomatisch für die Probleme, mit der sich unsere Weltgemeinschaft herumschlägt: Exodusse aus unzähligen Ländern, Klimawandel und eine zunehmend aufgehende Schere zwischen Arm und Reich sind in der durchdigitalisierten Informationsgesellschaft von heute zwar ständig diskutiert, viel weiter sind wir seit Jahren nicht. Wir können noch so oft inspirierende Reden geben und klatschen, doch wirklich etwas an den drängenden Problemen unserer Zeit ändern wird es nicht.
So soll dieser Blog als Gegenstück zur aufgesetzten Freundlichkeit der US-Amerikaner dienen. Er soll eine Erfahrung darstellen, die weit entfernt vom Perfekten ist, stattdessen einen Einblick geben in die Zweifel und Ängste, die ich während dieses Jahres erleben werde. Zur gleichen Zeit möchte ich meine Person nicht zu sehr in den Vordergrund stellen, nur so kann ich mich auf meine neue Gemeinschaft konzentrieren, ihre Freuden und Probleme verstehen lernen. Ich möchte herausfinden, was nicht funktioniert – in der Familie, in der Stadt, im Land. Pune, eine Drei-Millionen-Stadt im indischen Bundesstaat Maharashtra wird während den nächsten acht Monaten mein Lehrer sein. Oder exakter: Meine Gastfamilie, die Lehrer von Teach for India, die ich unterstützen werde, die Schüler, die ich unterrichten werde. Sie alle werden mir die Seele ihrer Gesellschaft ein kleines Stück näherbringen und ich bin gespannt, was sie mir im kommenden Jahr lehren werden.